Elisa (oben, 2. v. l.), Felix (unten, 2. v. l.) und andere Azubis aus der Region Trier hatten im Mai 2023 die Chance genutzt, in einer Gruppe nach Ruanda zu reisen.
Handwerk hilft e. V.
Elisa (oben, 2. v. l.), Felix (unten, 2. v. l.) und andere Azubis aus der Region Trier hatten im Mai 2023 die Chance genutzt, in einer Gruppe nach Ruanda zu reisen.

Azubireise Wer will im Mai mit nach Ruanda?

Auch in diesem Jahr bietet HANDWERK HILFT e. V. eine Azubireise nach Kigali an. Felix Temme und Elisa Hotz waren 2023 dabei.   

In der Lehre einen anderen Kontinent besuchen? Das ermöglicht »Handwerk hilft e. V.«. Der Verein bietet dem Handwerksnachwuchs im Raum Trier jedes Jahr die Chance zu einer Azubireise nach Ruanda. Ziel ist das Centre des Jeunes, ein Ausbildungszentrum mit angeschlossenem Internat in der Hauptstadt Kigali. Dort werden Jugendliche aus zumeist sozial benachteiligten Familien in verschiedenen Handwerksberufen ausgebildet. Der Verein fördert dort die schulische und berufliche Ausbildung. Die alljährliche Azubifahrt in das Centre des Jeunes gehört dazu. Etwa rund ein Dutzend Lehrlinge aus Trier, Saarburg und Umgebung arbeitet dann eine Woche lang in den Werkstätten mit den Auszubildenen vor Ort zusammen. 

Die Tischler-Azubis Felix Temme (22) aus Konz und Elisa Hotz (25) aus Oberpierscheid haben an der Azubifahrt nach Ruanda im Mai 2023 teilgenommen. Sie wollten neue Erfahrungen sammeln und eine andere Kultur kennenlernen. Dazu haben sie in Begleitung von Betreuern mit zehn weiteren Auszubildenden – darunter auch Elektrikern und Stuckateuren – sechs Tage im Centre des Jeunes verbracht. Eine Ausbildung auf einem kirchlichen Gelände im Centre des Jeunes bietet den Jugendlichen die Chance, ihre Familie künftig zu unterstützen. Wenn der Arbeitsweg für die Azubis zu lang ist, können sie im Internat unterkommen. Möglich ist auch eine verkürzte Ausbildung. 

Elisa erzählt vom Tagesablauf in Kigali: »Jeder Tag hat mit einem Morgenwort des Priesters begonnen. Anschließend haben wir viel Zeit mit kleineren Projekten in den Werkstätten verbracht. Bisher wird dort viel mehr genagelt und geschraubt als bei uns. Wir haben den ruandischen Auszubildenden viel über Holzverbindungen und Maschinenkunde beigebracht, denn im Umgang damit sind sie noch nicht so erfahren.« Auch Felix berichtet von unterschiedlichen Arbeitsbedingungen. »Durch die Hitze wird nur bis 13 Uhr gearbeitet. Anschließend gibt es Essen. Das wird überwiegend auf dem eigenen Gelände produziert. Es gibt Kartoffeln aus eigenem Anbau, Obst von den Plantagen und selbst gefangenen Fisch. Auch Hühner, Kühe, Enten und Schweine werden dort gezüchtet.« Nach dem Mittagessen ging es dann auf Erkundungstour, so Felix. »Wir haben Museen und Märkte besucht und das Land besser kennengelernt. „Mit den Einheimischen haben wir zumeist mit Händen und Füßen kommuniziert«, ergänzt Elisa. »Wenn man Glück hatte, konnte der eine oder andere Englisch.« 

Die Reise hat bei Felix und Elisa einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Elisa fasst zusammen: »Die gemeinsame Arbeit mit den ruandischen Azubis hat uns viel Spaß und Freude bereitet.« Felix hat besonders die Haltung der Menschen dort beeindruckt: »Sie müssen mit viel weniger auskommen als wir. Die Werkstätten sind sehr einfach ausgestattet, was beispielsweise das Werkzeug angeht. Trotz der bescheidenen Verhältnisse haben sie so viel Freude am Leben. Mir ist auch aufgefallen, dass die Jugendlichen dort viel religiöser sind als bei uns.« Wenn Felix es sich finanziell leisten kann, möchte er möglichst bald wieder nach Ruanda. Die Reise hat ihm neben einer möglichen Zukunftsperspektive auch einen Motivationsschub gegeben. Er könnte sich sogar vorstellen, mit Handwerkern in Ruanda zusammenzuarbeiten. »Jetzt gehe ich noch motivierter an meine Arbeit. Während der Reise ist mir bewusst geworden, wie gut ich es eigentlich habe.«

Die nächste Reise für Azubis und junge Menschen aus dem Handwerk findet vom 11. bis 22. Mai statt. Kurzentschlossene können sich noch anmelden. Freunde und Unterstützer/-innen, Interessierte aus Handwerk, Wirtschaft, Bildung und Politik haben vom 16. bis 27. Mai 2024 die Gelegenheit, die Ausbildungsschule kennenzulernen und direkt vor Ort mehr über die Projekte von »Handwerk hilft e. V.« zu erfahren.

Kontakt: Peter Böhm, Telefon 00352 671 881 800, E-Mail: boehm@handwerk-hilft.de

 

HANDWERK HILFT e. V.

Der Verein ist 2013 aus einer Initiative der Schreinerinnung Trier-Saarburg entstanden. Vereinsziel ist die Realisierung sozialer Projekte. Dabei spielt die Förderung schulischer und beruflicher Ausbildung eine tragende Rolle. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Don Bosco Mondo e. V. mit Sitz in Bonn setzt sich »Handwerk hilft e. V.« für die Verbesserung der schulischen und beruflichen Situation von Lehrlingen in der Ausbildungsschule »Centre des Jeunes« in Gatenga, einem Stadtteil der ruandischen Hauptstadt Kigali, ein. Der Verein finanziert sich fast ausschließlich aus Spenden und Fördergeldern. Weitere Infos: handwerk-hilft.de