Tischlerausstellung 2024
HWK: Constanze Knaack-Schweigstill

Meisterabschluss Vom Klassiker bis zum Kumiko-Couchtisch

Ausstellung der Tischlermeisterstücke zeigte die kreative Bandbreite des aktuellen Abschlussjahrgangs

Wovon erzählen Eiche, Nussbaum, Esche oder Kirschbaum, wenn sie aus Meisterhand in Möbeln verewigt sind? Von Kreativität, Perfektion, Können und Leidenschaft ihrer Erbauer! Zum Zuhören und vor allem Anschauen luden die Handwerkskammer Trier und die Schreinerinnung Trier-Saarburg in den Campus Handwerk der HWK ein – krönendes Finale und zugleich Tradition in der Trierer Tischlermeisterausbildung. Familienangehörige, Freunde, Fachleute und Fans von handwerklich gefertigten Möbeln nutzten am 4. Februar die Chance, sich die Prüfungsarbeiten anzusehen.

Die Ausstellung der Meisterstücke bildet Jahr für Jahr den krönenden Abschluss der Tischlermeisterausbildung an der HWK. Wie gewohnt, beeindrucken die Arbeiten vor allem durch die handwerklichen und gestalterischen Fähigkeiten. Sie zeigen, was die Tischlerprofis in ihrer anderthalbjährigen Meisterausbildung gelernt haben. Von der ersten Idee bis hin zum fertigen Meisterstück vergehen mehrere Monate. Um ihr Meisterstück anzufertigen, hatten die Prüflinge insgesamt 18 Arbeitstage Zeit.

 

Die meisterlichen Möbel dieses Prüfungsjahrgangs haben viel gemeinsam. Handwerkliche Qualität, traditionelle Techniken, modernes Design und edle Materialien sind in allen Arbeiten vereint. Vielfältig hingegen der Stil: eine breite Palette von klassisch bis modern: von der Truhe, dem wohl ältesten Verwahrmöbel überhaupt, über das Bett und den Schreibtisch bis zum Lifestylemöbel Weinschrank. Nach wie vor ganz oben auf der Hitliste: Sideboards mit raffinierten Details. Dass Generation Z von sozialen Medien geprägt ist, macht sich bisweilen durch progressive Formen und Materialien bis hin zur Auswahl des anzufertigenden Meisterstücks bemerkbar. So werden die durchgängig funktionalen Möbel auch visuellen Anforderungen mehr als gerecht. 

Ein höhenverstellbarer Schreibtisch beispielsweise kommt nicht im klassischen Büro-Look daher, sondern mit eingelassenen grünen LED-Bändern pfiffig und nahezu futuristisch anmutend – zugleich praktisch, wohnlich und homeofficetauglich. Blickfang eines Hifi-Boards ist die Dekorplatte, deren witzige Optik an einen alten NES-Controller angelehnt ist. Ein Dartboard mit allem Drum und Dran lädt zum Spielen ein. Viele Blicke zieht auch ein in Eisblockoptik gestaltetes Sideboard auf sich. Es gehört zu den Meisterstücken mit Beleuchtung. Dadurch lassen sich die ausdrucksstarken bizarren Partien noch besser in Szene setzen. Ein besonderer Hingucker bei einem Bett aus Esche ist das mit Intarsien gestaltete Kopfteil.

Ebenfalls ein Augenschmaus: ein zum Teil in Kumiko-Technik gestalteter, 80 Zentimeter breiter und 32 Zentimeter hoher Couchtisch aus Eiche. Die Arbeit zeigt japanische Handwerkskunst auf kleinsten Raum. Im Deckel trägt das sechseckige Objekt Kumiko-Verzierungen aus Lindenholz. Ein Hochgenuss, der sogar einer japanischen Teezeremonie würdig ist.