
WerkformJahresausstellung in Trier
"Zeit" – unter diesem Motto war vom 6. bis zum 15. Oktober die Jahresausstellung der Gruppe Werkform mit gestaltenden Gästen aus dem Handwerk der Großregion in Trier zu sehen. Im historischen Ambiente der Trierer Viehmarktthermen zeigten nahezu 30 Ausstellerinnen und Aussteller hochwertige kunsthandwerkliche Arbeiten. In einer Auswahl von Werken aus verschiedenen Materialien wie Holz, Glas, Keramik, Metall, Papier, Textil und Stein fand sich das Thema „Zeit" auf vielfältige Weise wieder. „Die Ausstellung regt dazu an, von Zeit zu Zeit innezuhalten, um die persönlichen Energiereserven durch die Freude an schönen Dingen wieder aufzufüllen“, betonte Axel Bettendorf, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier, auf der Vernissage. Er verwies auf die Zeit, die es braucht, um ein Kunstwerk zu schaffen – und wie wichtig es ist, diese Zeit bewusst zu nutzen und wertzuschätzen.
In den Einbänden von Annette Schiffmanns handgebundenen Büchern beispielsweise befinden sich Uhren mit Zahlen und Zeigern. Auch Sprüche wie "Die 'gute alte Zeit' war nicht wirklich gut" oder "Die modernste Form menschlicher Armut ist ‚Keine-Zeit-Haben‘" zieren ihre handgemachten Fotoalben. Sie verdeutlichte dem Publikum, wie wichtig es ist, sich bewusst Zeit zu nehmen. Monique Wolter präsentierte ihre matten, glänzenden Schalen und Vasen aus handgerolltem, durchgefärbtem Glas. Ihre Arbeiten strahlen eine zeitlose Eleganz aus und zeigen, wie Glas als Material die Zeit überdauern kann. Robert Weihs beeindruckt mit seinen Fotodrucken auf Alu-Dibond von alten Gebäuden und Orten, die er als „Lost Places“ bezeichnet. Ruinenartige Gebäude, die die Zeit überdauert haben, erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten.
Fans von Kunsthandwerk, die sich in eins der vielen eindrucksvollen Exponate verliebt hatten, konnten es vor Ort kaufen. Die Objekte waren nicht nur schön anzusehen, sondern zugleich einsatzbereit. So zeigten etwa Schalen, Kleider, Federhalter, Leuchten, Vasen, Upcycling- und Ledertaschen oder Eisenpfannen die Verbindung von Alltagstauglichkeit, modernem Design und altem Handwerk – oder wie Axel Bettendorf sagte: „Die Zeit ist hier die Brücke zwischen traditionellem und modernem Handwerk.“