Die Preisträger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2016
Konstanze Knaack-Schweigstill
Die Preisträger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2016

Kammer würdigt Landes- und Bundessieger im LeistungswettbewerbDie Crème de la Crème sahnt ab

Die Preisträger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks haben in der HWK ihre Siegerurkunden erhalten. Im Rampenlicht: die vier Bundessieger und 22 Landessieger. Die Kammer würdigte sie mit Urkunden, Weiterbildungs- sowie Einkaufsgutscheinen. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung waren dabei, als HWK-Vizepräsident Hermann Zahnen und Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf den besten Gesellenprüflingen des vergangenen Jahres und ihren Ausbildungsbetrieben die Anerkennungen überreichten.

Für den Landeswettbewerb hatten sich 28 Kammersieger aus der Region qualifiziert. Davon konnten sich schließlich 13 als beste Junghandwerker/innen in Rheinland-Pfalz durchsetzen. Hinzu kamen sieben zweite und zwei dritte Plätze. Im Bundeswettbewerb, an dem alle ersten Landessieger teilnehmen durften, war die Region Trier erneut überdurchschnittlich erfolgreich: Neben einer Reihe guter Platzierungen gab es drei Silbermedaillen und einen dritten Platz. "Was die Spitzenleistungen angeht, ist das Handwerk also sehr zufrieden", sagte Zahnen bei der Abschlussfeier im HWK-Tagungszentrum.

Der Vizepräsident und Zimmerermeister aus Sellerich ist aber auch um den Nachwuchs besorgt: "Fast ein Drittel unserer Lehrstellen kann derzeit nicht besetzt werden." Der Wille zur Ausbildung im Handwerk sei jedoch ungebrochen groß: "Wir bemühen uns zum Beispiel auch gezielt um die Ansprache und Integration von jungen Flüchtlingen bis hin zu den Studienabbrechern", sagte Zahnen. Die Betriebe seien zudem bereit, Jugendliche mit weniger günstigen Voraussetzungen und Schulzeugnissen auszubilden. Denn eine gute Qualifikation sei der „Lebensnerv“ für das Handwerk.

Die Chancen auf einen attraktiven Arbeitsplatz und interessante Aufstiegsmöglichkeiten seien derzeit im Handwerk außerordentlich günstig, betonte Zahnen. "Das kann leider nicht jeder, der heute an eine Hochschule geht oder auch ein Studium abgeschlossen hat, für sich behaupten." Die Formel "Erst mal Abitur, dann ein Studium und danach ein toller Akademikerjob!“ gehe immer weniger auf. "Wir sind daher zuversichtlich, dass die handwerkliche Ausbildung mit ihren vielfältigen Karrierechancen wieder stärker in den Fokus rücken wird", so Zahnen.

Ausbilden und Qualifizieren: Das ist das A & O im Handwerk. Daher will die Kammer nun verstärkt in die Zukunft des Handwerks investieren und für 44 Millionen Euro in Trier ein neues Ausbildungszentrum bauen. Finanziert wird es mit Zuschüssen von Bund und Land. Auch das regionale Handwerk steuert seinen Teil dazu bei. "Besser als in die Qualifizierung junger Menschen lässt sich das Geld gar nicht anlegen", sagte Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf in seiner Schlussansprache. "Eine gute Qualifizierung ist aber nicht nur für unsere Betriebe wichtig. Sie lohnt sich auch für unseren Nachwuchs!" Für die Besten ihres Faches macht sich die Qualifizierung bereits doppelt bezahlt: Sie können sich bei der Begabtenförderung für Stipendien bewerben.

In einer moderierten Talkrunde sprachen die Handwerks-Champions über ihren Beruf und die Zukunft. So will die zweite Bundessiegerin Lisa Lauer aus Welschbillig erst einmal Berufserfahrung sammeln. Sie arbeitet bei der Klemens Zahntechnik GmbH in Trier. Ob sie den Meisterbrief machen möchte, weiß die 25-Jährige noch nicht. Yannick Horten, dritter Bundessieger der Straßenbauer aus Niederstadtfeld, liebäugelt zwar schon mit der Meisterausbildung. Aber darauf festlegen möchte sich der 23-Jährige, der bei HTI in Daun beschäftigt ist, jetzt noch nicht. Der 21-Jährige Stefan Schleder aus Wiesbaum hingegen schmiedet schon Pläne. Deutschlands zweitbester Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik macht derzeit neben der Arbeit eine Ausbildung zum staatlich geprüften Elektrotechniker. Später will er vielleicht noch ein Studium draufsatteln.