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2. Bundessieger: Straßenbauer Lukas Schmitz

Ein leidenschaftlicher Straßenbauer war Lukas Schmitz aus Udler schon als Kind. Bevor er seine Spielzeugbagger und -traktoren ins Rollen brachte, baute er dafür Straßen aus Schotter und Kies. Wie Profis Straßen, Wege und Plätze anlegen und damit ihren Lebensunterhalt verdienen, bekam er in Praktika bei der Manderscheider Straßenmeisterei und bei einem Straßenbaubetrieb mit. Nach dem Realschulabschluss und Probearbeiten in der Martin Friedlich GmbH Tief- und Straßenbau in Hontheim führte kein Weg mehr daran vorbei: Lukas ließ sich dort ausbilden. Heute zählt der 20-Jährige zu den besten Straßenbauergesellen Deutschlands. Beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2018 spielte er ganz vorne mit und wurde bundesweit Zweiter. Für diese Spitzenleistung wurde er jetzt in der Handwerkskammer Trier mit „Silber“ ausgezeichnet.
Zum Wettbewerb in Erfurt waren die besten Straßenbauer aus zehn Bundesländern angetreten. Acht Stunden hatten die frischgebackenen Gesellen Zeit, um ein anspruchsvolles, elf Quadratmeter großes Gewerk vom Plan bis in die Tat umzusetzen. „Ein bisschen aufgeregt war ich schon, aber das gehört dazu“, erzählt der selbstbewusste Lukas. Im Wettkampf hat er es geschafft, cool zu bleiben. So konnte er beim Verlegen der Platten und Steine seine Stärken zeigen. „Eigentlich fand ich die Aufgabe gar nicht so schwierig. Ich wollte schon gerne aufs Siegerpodest, und das habe ich dann ja auch geschafft.“ Für seine Familie, Freunde und Firma sei das keine große Überraschung gewesen: „Die hatten es schon vorausgesehen.“
Nach drei Ausbildungsjahren kann Lukas nicht nur Baugeräte und Maschinen bedienen. Vielmehr hat er die ganze Bandbreite des Berufs drauf und kann Baugruben ausheben, Schalungen herstellen, Verlegepläne anfertigen und lesen, Mörtel und Betonmischungen herstellen und Straßendecken verlegen. Auch mit Dämmungen, Wandputz und Estrich kennt er sich bestens aus. Rohre und Abflussrinnen verlegen, Drainagerohre einbauen, Pflasterarbeiten oder Begrenzungssteine und Platten verlegen – für all das und noch viel mehr sind Straßenbauer gefragte Spezialisten. Auf rund acht Baustellen in der Region habe er bislang mitgearbeitet, schätzt Lukas, etwa am Dorfplatz in Walscheid.

„Ich bin eher der Pflastertyp – Bordsteine setzen, Außenanlagen gestalten und sowas. Das sorgfältige Arbeiten liegt mir besonders. Am liebsten verlegte ich Natursteinpflaster, das sieht am schönsten aus“, sagt der Silbermedaillenträger. „Wenn der Auftraggeber es wünscht, kann man damit richtig zaubern!“ So hat er zum Beispiel die Hofeinfahrt eines Nachbarn mit der Raute von Borussia Mönchengladbach verziert. Der Geselle wohnt noch bei den Eltern. Das handwerkliche Talent mag vom Vater stammen, einem gelernten Schlosser. Lukas hätte gerne beim Bau seines Elternhauses mitgeholfen. Dafür sei er damals aber noch viel zu jung gewesen. Als gelernter Straßenbauer konnte er sich nachträglich doch noch einbringen: Er pflasterte den Hof neu.

Der „Eifler Jung“ war schon immer am liebsten den ganzen Tag an der frischen Luft. Mit Wind und Wetter hat der Straßenbauer kein Problem: „Ich bin ja nicht aus Zucker“, sagt der Vize-Champion und räumt gleich einen weiteren Vorbehalt aus: „Straßenbauer ist kein Buckeljob mehr wie früher. Moderne Baumaschinen sorgen für Entlastung, beispielsweise beim Erdaushub oder dem Einbau von Rohren. Baugeräte zu bedienen, lernt man schon im ersten Lehrjahr. Das macht großen Spaß!“

Auch am Feierabend ist der naturverbundene Handwerker viel draußen. „Sport ist mein Hobby, auch wenn mein Beruf schon halb als Fitnessstudio durchgeht“, scherzt er. „Wenn ich es schaffe, gehe ich zweimal die Woche laufen. Im Sommer fahre ich öfter zum Schwimmen ans Pulvermaar oder nach Gemünden.“ Straßen, Plätze und Wege sieht Lukas auch ganz gerne mal von oben, etwa beim Fallschirmspringen oder Heißluftballonfahren: „Ich bin schon ein bisschen verrückt nach Adrenalin!“  

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Ute Krist

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