Staatssekretärin Petra Dick-Walther: Gerade das Handwerk bietet für Menschen mit ganz unterschiedlichen Begabungen wunderbare ChancenBesuch vom Ministerium auf dem neuen Campus Handwerk
Wie ist es um die handwerkliche Ausbildung in der Region bestellt? Was läuft rund, und was ließe sich noch verbessern? Ein Bild davon hat sich kürzlich Staatssekretärin Petra Dick-Walther bei ihrem Besuch der HWK gemacht. Die Vertreterin des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz besichtigte den neuen Campus Handwerk in Trier-Nord.
Die Handwerkskammer nutzte den Austausch, um sich nochmals für den Landeszuschuss zum Neubau und zu ausbildungsunterstützenden Projekten zu bedanken. Die Staatssekretärin konnte sich davon überzeugen, dass die Investitionen aus ihrem Haus gut angelegt sind. Denn das Land hat nicht nur den Neubau des ehemaligen Berufsbildungs- und Technologiezentrums (BTZ), das jetzt Campus Handwerk heißt, mit rund 13 Millionen Euro unterstützt. Es fördert darüber hinaus Projekte, die helfen, den Nachwuchs und die Qualität der Ausbildung im Handwerk – und damit Fachkräfte – zu sichern. Aus diesem Anlass haben die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ihre Arbeit vorgestellt.
Petra Dick-Walther kennt das Handwerk gut: Fast zehn Jahre lang war sie Mitinhaberin und Geschäftsführerin einer familiengeführten Dachdeckerei. So weiß die Politikerin aus eigener Erfahrung, was die Betriebe und der Mittelstand im Land leisten. „Das Handwerk liegt mir am Herzen. Da komme ich her“, sagte sie bei ihrem Besuch in Trier. „Gerade der Wert einer hochwertigen Ausbildung ist mir deshalb sehr bewusst.“ Einrichtungen wie der Campus Handwerk seien wichtig, um Firmen und Auszubildende zu unterstützen: „Auch mit Programmen wie der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung wollen wir beste Chancen für junge Menschen in jeder Region und jedem Betrieb im Land bieten“, sagte Petra Dick-Walther.
In den Werkstätten für Zahntechnik, Kfz, Elektro, SHK und Tischler besichtigten die Vertreterinnen der Staatskanzlei die Räumlichkeiten und Ausstattungen. Um sich so umfassend wie möglich zu informieren, gingen sie auch auf Ausbildungsmeisterinnen, Dozenten und Lehrlinge zu. Die Besucherinnen zeigten sich von dem in Trier verwirklichten „Leuchtturmprojekt“ – dem ersten Bildungszentrum in Passivhausbauweise – beeindruckt. Die Staatssekretärin lobte Konzept und Umsetzung des Bauprojekts. „Es ist ein klares Signal: Unser Handwerk kann moderne und klimafreundliche Bauweisen planen, umsetzen und auch innerhalb des Budgets zu Ende bringen. So sind es gerade die klassischen Handwerksberufe, die große Schritte auf dem Weg in die Klimaneutralität bewirken können.“ Die veranschlagten Kosten von insgesamt 44 Millionen für den Neubau (darunter 18,5 Millionen Euro Zuschuss vom Bund) wurden konsequent eingehalten.
Einen gleichermaßen guten Eindruck hinterließen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der vom Ministerium geförderten HWK-Projekte. „Wenn ich Zeit hätte, würde ich selbst drei Handwerksberufe erlernen“, sagte etwa Aurita Jankauskaite-Lepage von der KAUSA-Landesstelle Rheinland-Pfalz. Mit viel Engagement und Herzblut unterstützt die HWK-Mitarbeiterin Menschen mit Migrationshintergrund auf dem Weg in eine duale Ausbildung.
Bei allen präsentierten Projekten ging es neben Zielen und Vermittlungsquoten auch um große Herausforderungen. Es ist bedeutend, individuell auf die Bedürfnisse und Lebenswege potenzieller Azubis einzugehen. Das reicht von der Sprachförderung bis hin zur gezielten Nachqualifizierung. Wichtig sei es, gemeinsam mit den Eltern, jungen Menschen einen möglich reibungslosen Weg ins Berufsleben zu ermöglichen – angefangen bei der Berufsorientierung über die passgenaue Vermittlung bis hin zum Ausbildungscoach, sagte Dick-Walther: „Gerade das Handwerk bietet für Menschen mit ganz unterschiedlichen Begabungen wunderbare Chancen und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten. Den Austausch suche ich gezielt, weil wir nur dann passgenau flankieren können, wenn wir wissen, welcher Bedarf an welcher Stelle besteht.“ Dieses Vorgehen habe in Rheinland-Pfalz gute Tradition: „,Wir stehen an der Seite des Handwerks‘ ist keine Floskel, sondern partnerschaftliche gelebte Praxis.“